Freitag, 21. Oktober 2016

der Mystiker und Weise Johann Wolfgang von Goethe

Alles, was unseren Geist befreit, ohne uns die Herrschaft über uns selbst zu geben, ist verderblich.

Der Augenblick ist Ewigkeit.

Derjenige, der sich mit Einsicht für beschränkt erklärt, ist der Vollkommenheit am nächsten.

Die Natur verbirgt Gott! Aber nicht jedem!

Die Natur wirkt nach ewigen, notwendigen, dergestalt göttlichen Gesetzen, daß die Gottheit selbst daran nichts ändern könnte.

Viel Rettungsmittel bietest du! was heißts? Die beste Rettung: Gegenwart des Geists!

Ein jeder lernt nur, was er lernen kann;Doch der den Augenblick ergreift, Das ist der rechte Mann.

Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und Werde! Bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde.

In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht in einer Verbindung mit dem Ganzen stehe.

Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.

Nun schaut der Geist nicht vorwärts, nicht zurück,

Die Gegenwart allein - ist unser Glück.

Den Beweis der Unsterblichkeit muss jeder in sich selber tragen, außerdem kann er nicht gegeben werden. Wohl ist alles in der Natur Wechsel, aber hinter dem Wechsel ruht ein Ewiges.

Ich zweifle nicht an unserer Fortdauer, denn die Natur kann die Entelechie nicht entbehren, aber wir sind nicht auf die gleiche Weise unsterblich, und um sich künftig als große Entelechie zu manifestieren, muß man auch eine sein.

Ich möchte keineswegs das Glück entbehren, an eine künftige Fortdauer zu glauben, ja, ich möchte mit Lorenzo von Medici sagen, dass alle diejenigen auch für dieses Leben tot sind, die kein anderes hoffen.

Glaubt ihr ein Sarg könne mir imponieren? Kein tüchtiger Mensch lässt seiner Brust den Glauben an Unsterblichkeit rauben!

Wenn einer 75 Jahre alt ist, kann es nicht fehlen, dass er mitunter an den Tod denkt. Mich lässt dieser Gedanke in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur, es ist ein fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit, es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet.

Wir wandeln alle in Geheimnissen. Wir sind von einer Art Atmosphäre umgeben, von der wir nicht wissen, was sich alles in ihr regt und wie es mit unserem Geiste in Verbindung steht.

Am Begräbnistag seines Freundes Wieland fragt ihn Falk: Was glauben Sie wohl, dass Wielands Seele in diesem Augenblicken vornehmen möchte?

Goethe: Nichts Kleines, nichts Unwürdiges,...vom Untergang solcher hohen Seelenkräfte kann in der Natur niemals und unter keinen Umständen die Rede sein.

Diese plumpe Welt aus einfachen Elementen zusammenzusetzen hätte Gott sicher weniger Spass gemacht, wenn er nicht den Plan gehabt hätte, sich auf dieser materiellen Unterlage eine Pflanzschule für eine Welt von Geistern zu gründen. So ist er nun fortwährend in höheren Naturen wirksam, um die geringeren heranzuziehen.

So zwingt uns doch eine innige Sehnsucht, den Blick immer wieder zum Himmel zu erheben, weil ein unerklärbares tiefes Gefühl uns die Überzeugung gibt, dass wir Bürger jener Welten sind, die so geheimnisvoll über uns leuchten und wir einst dahin zurückkehren werden.

Gott allein kann wissen, wie gross die Schritte sein müssen, die hier die Seele tun muss, um dort seiner Gemeinschaft und dem Wohnplatz der Vollkommenheit und dem Umgang und der Freundschaft höherer Wesen näherzukommen.

Ich habe den Menschen das erste Gespräch genannt, dass die Natur mit Gott hält. Ich zweifle gar nicht, dass dies Gespräch auf anderen Planeten viel höher, tiefer und verständiger gehalten werden kann.

Zum Faust II äußerte Goethe, dass nur Eingeweihte den höheren Sinn erfassen könnten.

Jetzt erst erkenn ich, was der Weise spricht:
Die Geisterwelt ist nicht verschlossen.
(Dieser Vers aus dem Faust bezieht sich auf den Mystiker Swedenborg.)

Ich denke mir die Erde mit ihrem Dunstkreise gleichnisweise als ein grosses lebendiges Wesen, dass im ewigen Ein- und Ausatmen begriffen ist.

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